.: latex :.
 
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Einführung
Wer bei LaTeX an etwas erotisches denkt, der ist hier definitiv falsch! So mancher Anfänger wird sogar (vielleicht nicht ganz ohne Grund) behaupten LaTeX wäre alles andere als erotisch und schön. Sondern hässlich und schwer.
Kurzum, bei LaTeX handelt es sich um ein Programm zum Layouten von wissenschaftlichen Texten, aber auch Büchern. LaTeX zeichnet sich dabei besonders durch seinen herausragenden Formelsatz von Formeln aus, das dürfte ein Grund sein, warum er bei der Erstellung von Skripten für die Universität unverzichtbar ist. Daneben bietet LaTeX auch noch eine überragende Satzqualität, diese macht sich in dem automatischen Zeichenausgleich bemerkbar, der z.B. eine e näher an ein V rückt (z.B. bei Vektor). Außerdem ist LaTeX völlig kostenlos. Es wird ständig von einer Vielzahl von Entwicklern weiterentwickelt
LaTeX ist jedoch alles andere als einfach zu bedienen! Wer sich jedoch in die komplizierte Bedienung einarbeitet, wird mit einem sehr flexiblen und überragend arbeiteten Layoutsystem belohnt, dass fast alle anderen Programme dieser Gattung ohne Mühe um Weiten hinter sich lässt.
LaTeX ist dabei eigentlich nur ein Makropaket für das Satzprogramm TeX. TeX ist jedoch noch komplizierter zu handhaben als LaTeX.

Woher bekomme ich LaTeX?
Da stelle ich die Vor- und Nachteile von LaTeX heraus, sage aber noch gar nicht, wie man sich selbst ein Bild machen kann...
Wer Linux hat, der sollte in den Installationsdialog gehen (bei SuSe YaST/Software installieren) und dort die LaTeX-Pakete auswählen und die Abhängigkeiten checken und schon hat man LaTeX auf dem Rechner installiert.
Wer Windows hat, der muss sich eine LaTeX-Distribution herunterladen. Diese umfasst die notwendigen Dateien, die für die Benutzung von LaTeX notwendig sind. Empfehlenswert ist die kostenlose MiKTeX-Distribution (Infos zu MiKTex).

LaTeX
Erst einmal: LaTeX ist kein Textverarbeitungsprogramm, sondern ein Satzprogramm! Der Text muss erst mit einem beliebigen Editor geschrieben werden, dabei sind besonders zu formatierende Stellen mit speziellen LaTeX-Befehlen zu kennzeichen, z.B. schreibt man mit folgendem Kommando ein Wort fett: \textbf{fettes Wort}.
Anschließend wird das Ganze von LaTeX interpretiert und heraus kommt eine dvi-Datei, die man in eine pdf-Datei umwandeln kann und fertig ist der exzellent gelayoutete Text. Umständlich aber lohnend.

Editoren für LaTeX
Wie ich eben erwähnt habe, ist LaTeX nur ein Satzsystem und kein Editor. Man braucht also einen Editor. Man könnte jeden x-beliebigen verwenden, manche sind jedoch für LaTeX geeigneter als andere. Es gibt nämlich Editoren, die einem beim Erstellen der LaTeX-Datei unter die Arme greifen. Sei es durch Syntaxhervorhebung oder sogar vorgefertigte LaTeX-Textbausteine, die man per Knopfdruck komfortabel an die richtige Stelle einfügen kann.
Bei Linux muss man mal wieder nur den Installationsdialog bemühen, denn mit LYX oder kile gibt es sehr komfortablen Editoren für LaTeX unter Linux. Suchen Sie einfach im Installationsdialog danach! (Zu LYX und der Arbeit unter Linux hier mehr...)
Unter Windows muss man auf externe Software zurückgreifen. Der TeXnicCenter harmoniert gut mit der MiKTeX-Distribution. (Zu TeXnicCenter hier mehr...)

Elementare LaTeX-Kommandos
Wie ich schon erwähnt habe, ist LaTeX ein Satzsystem. Man gibt also in einen Editor den Text ein, Formatierungen werden dann mit speziellen LaTeX-Kommandos vorgenommen. Genau um diese speziellen LaTeX-Kommandos soll es ab nun gehen.
Generell beginnen alle LaTeX-Kommandos mit \, dann folgt der Befehlname. Manche Befehle haben sogenannte Parameter, sie erhalten als Zusatzinformationen, damit sie das tun was erwünscht ist. Parameter stehen in geschweiften Klammern, optionale Parameter werden in eckige Klammern geschrieben. Die Wirksamkeit von Kommandos lässt sich ebenfalls mit geschweiften Klammern regulieren.
Neben den Befehlen gibt es auch noch sogenannte Umgebungen. Diese Umgebungen bestehen aus zwei Teilen, der erste Teil leitet die Umgebung ein und ist folgendermaßen aufgebaut: \begin{Umgebungsname}, der zweite Teil beendet die Umgebung und ist folgendermaßen aufgebaut \end{Umgebungsname}
Kommentare werden mit % eingeleitet.

Vorspann
LaTeX-Texte beginnen mit dem Kommando \documentclass [optionen] {typ}.
LaTeX kennt vier wichtige Texttypen: book, report, article und letter. Die ersten drei Typen sind ähnlich. article kennt im Gegensatz zu book und report keine Kapitel, die kleinste Gliederungseinheit ist dort ein Abschnitt (section). In book werden alle Seiten automatisch mit Kopfzeilen ausgestattet, in denen neben der Seitennummer auch der Name des aktuellen Kapitels (bei geraden Seiten) und der Name des aktuellen Abschnitts (ungerade Seiten) angegeben wird. Der Texttyp letter kann zum Verfassen von Briefen verwendet werden.
Für deutsche Texte sind die Dokumenttypen scrbook, scrreprt, scrartcl und scrlttr2 besser geeignet, da diese besser auf das deutsche DIN-A4-Format angepasst sind und die Überschriften darüber hinaus auch noch in Sans-Serif-Schriften (wie z.B. Arial) ausgeführt werden. Für Sie gelten die gleichen Regeln wie für book, report, article und letter. Diese Dokumenttypen sind Bestandteil des KOMA-Paketes; meist ist es installiert, wenn nicht leitet MiKTeX die Nachinstallation des Pakets ein. Übrigens kann man auch weitere Dokumenttypen einbinden; Verlage und Universitäten haben hin und wieder eigene angepasste Vorlagen.
Neben den Texttypen gibt es - wie in dem allgemeinen Kommando oben zu sehen ist - auch noch Optionen, die für das ganze Dokument als Standardwerte gelten:

11pt Standardschriftgröße 11 (statt 10) Punkt
12pt Standardschriftgröße 12 (statt 10) Punkt
a4paper DIN-A4-Format (statt US-Letter)
twoside Unterscheidung gerade / ungerade Seite (Standard bei book)
twocolumn zweispaltiger Text

Zusatzpakete
Neben den eben genannten Möglichkeiten das Aussehen des Dokuments zu beeinflussen gibt es auch noch die Möglichkeit über Zusatzpakete LaTeX-Zusatzfunktionen zu nutzen. Diese Zusatzpakete werden mit dem Kommando
\usepackage [optionen] {name} geladen.
Im Zusammenhang mit den Zusatzpaketen ist aber noch eines zu beachten: Es ist wichtig, wo die Zusatzpakete eingebunden werden. Alle Zusatzpakete (es können mehrere geladen werden) müssen zwischen dem Beginn des LaTeX-Dokuments \documentclass{Dokumententyp} und der document-Umgebung die mit \begin{document} eingeleitet wird stehen! Dieser Bereich wird Vorspann oder Präambel genannt.
Folgende wichtige Zusatzpakete stehen zur Verfügung:

\usepackage {[...]} Nutzen
babel
mehrsprachiges Dokument
color
Farben nutzen
fancyhdr
Gestaltung der Kopf- und Fußzeile
german
deutsche Trennungen, Überschriften, usw.
ngerman
wie german, aber neue Trennregeln
UKenglish
britisches Englisch (Trennungen, Überschriften, usw.)
french
französich (Trennungen, Überschriften, usw.)
graphicx
Einbindung von Grafikdateien
hyperref
PDF- und HTML-Funktionen
makeidx
Stichwortverzeichnis
\usepackage[latin1]{inputenc} deutscher Zeichensatz
portland
Seitenorientierung für jede Seite getrennt festlegen

Will man deutsche Texte schreiben, so muss man auch das deutsche Sprachpaket einbinden, sonst sind alle Überschriften und die Trennregeln in der Standardsprache english eingestellt.
Mit dem portland-Paket kann man mittels \landspace eine Seite im Querformat erstellen lassen und mit \portrait wieder zurück zum gewöhnlichen Hochformat. Der gleiche Effekt lässt sich mit folgender Umgebung erzielen:
\begin{landscape} ... \end{landscape}

Titel
Wollen Sie, dass im Dokument der Titel und der Autor erscheinen, so müssen in der Vorspann zwei Kommandos eingeben, damit LaTeX auch weiß, was denn als Titel gewählt werden soll. Diese beiden Kommandos sind:
\title{Titel des Dokuments}
\author{Autor des Dokuments}

Mit dem Kommando \maketitle können Sie innerhalb des Dokuments den Titel, den Autor und das Datum einblenden lassen.

pagestyle
Auch der Seitenstil kann noch geändert werden; für dieses Vorhaben gibt es den Befehl pagestyle. Dieser ist folgendermaßen aufgebaut: \pagestyle{stil}
Für Stil kann man folgendes einsetzen:

  • plain
    Die Standardeinstellung (könnte man auch weglassen); Leere Kopfzeile und eine Fußzeile bestehend aus der zentrierten Seitenzahl
  • empty
    Hier bleiben Kopf- und Fußzeile leer, es gibt also keine Seitenzahlen
  • headings
    Hier enthält die Kopfzeile die Seitenzahl sowie Überschrift-Informationen (meist die augenblickliche Kapitel- oder/und Abschnittsüberschrift); die Fußzeile bleibt leer. (davon unbeeinflusst bleiben Kapitelanfangsseiten)
  • myheadings
    Eigentlich wie headings, jedoch kann man bei dieser Variante den Seitenkopf selbst festlegen. Die eigene Kopfzeile legt man mit \markright bzw. \markboth (also auf beiden Seiten, oder nur rechts eine Kopfzeile)

Mit \thispagestyle{stil} kann man die Änderung auch nur auf bestimmte (im speziellen auf die laufende Seite) Seiten anwenden.So unterdrückt \thispagestyle {empty} die Seitenzahl auf der aktuellen Seite.

pagenumbering
Neben dem Seitenstil kann man auch den Stil der Seitennummerierung ändern. Der Schlüssel dazu ist der Befehl \pagenumbering{stil} (wobei man für Stil folgendes einsetzen kann):

  • Alph: große lateinische Buchstaben (A, B, C,...)
  • alph: kleine lateinische Buchstaben (a, b, c, ...)
  • Roman: große römische Zahlen (I, II, III, IV, ...)
  • roman: kleine römische Zahlen (i, ii, iii, iv, ...)
  • arabic: standardmäßige arabische Ziffern (1, 2, 3, ...)

Strukturierung von Texten
Der eigentliche Text wird mit dem Kommando \begin{document} eingeleitet und mit \end{document} abgeschlossen. Innerhalb stehen dann einige Kommandos zur Verfügung, mit denen der Text strukturiert werden kann:

\part{Überschrift} Teil (nur book und report)
\chapter{Überschrift} Kapitel (nur book und report)
\section{Überschrift} Abschnitt
\subsection{Überschrift} Unterabschnitt
\subsubsection{Überschrift} Unterunterabschnitt

LaTeX kümmert sich selbstständig um die Nummerierung der Kapitel und Abschnitte. Gleichzeitig wählt LaTeX automatisch geeignete Schriftarten und Textabstände für die Überschriften. Bei dem Dokumenttyp book werden die Texte des \chapter- und \section-Kommandos auch beim Erstellen der Kopfzeilen berücksichtigt. Wenn die Kommandos in der Form
\section [kurzfassung] {vollständig} verwendet werden, wird die Kurzfassung für die Kopfzeile und das Inhaltsverzeichnis, die vollständig Variante dagegen unmittelbar im Text verwendet.
Falls der Text mit einem Appendix ausgestattet werden soll, wird dieser mit \appendix eingeleitet. Innerhalb des Anhangs können wieder \chapter, \section, usw. verwendet werden, wobei die Kapitel nun mit A, B, C nummeriert werden.
Wenn man fast immer die selben Dokumenttypen mit den gleichen Einstellungen verwendet, so lohnt es sich von diesem Rahmen ein Template zu erstellen, dass man nur noch individuell anpassen muss. Das könnte z.B. so aussehen:
\documentclass [a4paper, 11pt]{article}
\usepackage{ngerman}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\begin{document}
% eigentlicher Text
\end{document}

Damit kann man schnell einen Artikel in deutscher Sprache mit neuen Trennregeln auf DIN-A4-Papier mit 11 Punkt Standardgröße schreiben, will man daraus ein Buch machen, so muss man lediglich die erste Zeile anpassen.

Gestaltung des Schriftbilds
Bei den üblichen Textverarbeitungsprogrammen wie Word sind Sie es gewohnt, dass Sie beliebige Schriftarten wählen können. In LaTeX ist das anders, da gibt es normalerweise nur drei Schriftarten, die Standardschrift, die Schrift Typewriter für Programmlistings und die Schrift Sans Serif für Hervorhebungen und Überschriften. Man kann aber mit Zusatzpaketen wichtige Schriften nachrüsten. Zur Auswahl stehen:

\usepackage{[...]} Schrift wirkt auf
mathptmx Times New Roman Normaltext & Formeln
courier Courier Typewriter-Schrift
\usepackage[scaled=0.95]{helvet} Helvetia Sans-Serif-Schrift


Sonstige Formatierungen sind wie gewohnt möglich, folgende Kommandos formatieren den Text wie gewünscht:

\textrm{text} Standard (Roman)
\textsf{text} Sans Serif
\texttt{text} Typewriter
\textbf{text} fett
\textmd{text} normal
\textit{text} kursiv
\textsl{text} geneigt
\textsc{text} Kapitälchen
\textup{text} normal
\emph{text} hervorgehoben

\emph wechselt das Schriftattribut zwischen kursiv und normal. Innerhalb einer kursiven Schrift liefert \emph daher eine normale Schrift.
Auch bei den Schriftgrößen gibt es einen Unterschied zwischen LaTeX und dem Rest der Textverarbeitungswelt. Während man bei Word beliebig mit der Schriftgröße herumspielen kann, kann man bei LaTeX nur eine Standardschriftgröße (zwischen 10 und 12 Punkt) einstellen, von der ausgehend von LaTeX eine Schriftgröße berechnet wird.
Das startet mit \tiny bei winzig klein, und endet bei dem sehr großen \Huge, zur Auswahl stehen: \tiny, \scriptsize, \footnotesize, \small, \normalsize, \large, \Large, \LARGE, \huge, \Huge.
Um Text hoch zu stellen, verwenden Sie \textsuperscript{text}. In mathematischen Formeln gilt dagegen die Schreibweise $a^{b}$ für a hoch b bzw. $a_{b}$ für a Index b.

Sonderzeichen und die LaTeX-Syntax
Wie Sie schon bemerkt haben, werden eine Vielzahl an Zeichen von LaTeX für Kommandos verwendet, diese Zeichen können Sie nicht ohne besondere Vorkehrungen im Fließtext nutzen. Solche Zeichen sind: % für Kommentare, ~ für feste Leerzeichen, { und } zum Klammern von Textbereichen, $ zum Einleiten einer mathematischen Formel, _ tiefstellen (im mathematischen Modus), ^ hochstellen (im mathematischen Modus).
So werden Sonderzeichen in LaTeX erzeugt:

-- Gedankenstrich
--- langer Strich
\_ Unterstrich
\# #
\$ $
\& &
\% %
\{ {
\} }
\dots{} ...
\, halbes Leerzeichen, Umbruch verboten
\textbar |
\char34{} "
\char92{} \
{\tt<} <
{\tt>} >
\textasciitilde ~
\pounds £
\copyright ©
\char94{} ^
\S{} §
"~ Bindestrich, Zeilen- umbruch verboten

Akzente und besondere Buchstaben
Das Einbinden des Pakets \usepackage[latin1]{inputenc} ermöglicht es einem sehr viele westeuropäische Zeichen direkt in den Text einzufügen. Das ein oder andere Symbol findet man jedoch nicht ohne weiteres auf der Tastatur. Folgende Schriftzeichen lassen sich mit LaTeX durch Kommandos erstellen:

\'a á
\.a a-punkt-unten
\v{a} a-v
\`a à
\=a a-überstrich
\OE Œ
\oe œ
\o ø
\O Ø
\ae æ
\AE Æ
\b{a} a-unterstrich
\c{a} a-circumflex
\d{a} a-punkt-oben
\u{a} a-cap
\^a â
\~a a~
\euro

Bei dem Eurosymbol müssen Sie jedoch erst das Paket eurosym einbinden (\usepackage{eurosym}), das Eurosymbol können Sie auch fett und kursiv machen.

Tabellen
Mit LaTeX können auch Tabellen erstellt werden. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, ich persönlich finde jedoch die tabular-Umgebung am schönsten, da mit hier mehr Einflußmöglichkeiten hat als bei der tabbing-Umgebung. Ich habe hier mal eine Beispieltabelle erstellt, die ich anschließend erklären möchte:
\begin{tabular}{|c|l|r|}
\hline
\multicolumn{2}{|c|}{\textsf{\textbf{Matrikelnummern}}} & Note\\
\hline
1234567 & Martin Monshausen & 5\\
\hline
1434567 & Mustafa Mustermann & 2 \\
\hline
7654321 & Karl Lammer & 3\\
\hline
3465867 & Heiner Schmidt & 1
\hline
\end{tabular}

Die Umgebung wird mit \begin{tabular}{parameter} eingeleitet. Die Parameter regeln, wie viele Spalten die Tabelle hat und wie diese ausgerichtet sind. In diesem Beispiel erzeugen wir eine Tabelle mit drei Spalten (jeder Buchstabe in den eckigen Klammern steht für eine Spalte! Gleichzeitig wird damit die Ausrichtung der Spalte angegeben!). An Ausrichungsmöglichkeiten gibt es c für zentriert, l für linksbündig und r für rechtsbündig. Die senkrechten Striche die hier noch in der Parameterliste stehen, regeln die Umrandung der Tabelle. Jeder Strich repräsentiert einen senkrechten Strich um die Tabelle, sprich das linke und rechte Tabellenrahmenstück. Mit dem Kommandos \hline werde die waagrechten Striche erzeugt, sprich das obere und untere Tabellenrahmenstück.
Die Zellen der Tabelle werden nach dem folgenden Muster gefüllt: text-zelle1 & text-zelle2 & text-zelle3\\
Der Sprung zur nächsten Spalte wird also mit & realisiert; die Zeile wird mit \\ abgeschlossen. Die letzte Zeile wird nicht mit \\ abgeschlossen.
Das Kommando \multicolumn erzeugt eine Zelle die sich über mehrere Spalten erstreckt (hier über zwei); es ist folgendermaßen aufgebaut: \multicolumn{spaltenanzahl}{ausrichtung}{text}\\
Bei der Spaltenanzahl wird festgelegt, über wie viele Spalten sich die Zelle erstrecken soll, wie in unserem Beispiel müssen das nicht alle sein. Bei der Ausrichtung und Umrandung gelten die gleichen Regeln wie in der tabular-Definition.
Den Text kann man - wie man hier bei der \multicolumn sieht beliebig formatieren (hier in Sans Serif und fett). Da ich bei der \multicolumn nur zwei der drei Spalten nutze, kann ich auch noch die letzte Zelle nutzen, indem ich einfach mit & einen Spaltensprung durchführe.

Aufzählungen
Es gibt bekanntlicherweise zwei Möglichkeiten eine Aufzählung durchzuführen, einmal mit schwarzen Punkten oder mit fortlaufenden Zahlen. Beide Möglichkeiten werden auch von LaTeX beherrscht. Eine Aufzählung mit Punkten ist folgendermaßen aufgebaut:
\begin{itemize}
\item Text1
\item Text2
\end{itemize}

In diesem Beispiel werden die standardmäßigen Punkte als Aufzählungszeichen verwendet. Wünscht man sich andere Aufzählungszeichen, so kann man dies z.B. mit \item[-] tun.
Wenn Sie nun statt itemize den Umgebungsnamen enumerate (also \begin{enumerate}) verwenden, so werden statt Bullets (schwarzen Punkten) fortlaufende Zahlen dargestellt.
LaTeX bietet noch eine weitere Möglichkeit, die description-Umgebung. Damit wird eine Liste mit Begriffserklärungen erstellt. Man ersetzt also itemize durch description und schreibt hinter jedes \item den Begriff in eckigen Klammern, den man erklären möchte also z.B. so:
\begin{description}
\item [Huffmanbaum] Ein Huffmanbaum ist ein binärer Baum, dessen Elemente nach ihrer Häufigkeit in den Baum eingehängt sind. Dadurch kann man für häufige Elemente eine kleinere Bit-Anzahl wählen als im ASCII-Code. Man erhält eine verlustfreie Komprimierung.
\end{description}

Die Umgebungen können ineinander verschachtelt werden. Dabei werden je nach Schachtelungstiefe unterschiedliche Symbole für die Aufzählungspunkte und -zahlen verwendet.

Mehrspaltiger Text
Bereits bei den Dokumenttypen und ihren Optionen haben wir mal mehrspaltigen Text angesprochen. Doch oft will man nicht den ganzen Text mehrspaltig haben, sondern nur einen kleinen Teil. Für diesen Anspruch bietet LaTeX das Kommando \multicols. Für die Benutzung davon muss jedoch erst das Paket multicol geladen werden (\usepackage{multicol}). Das multicols-Kommando ist folgendermaßen aufgebaut:
\begin{multicols}{spaltenzahl}[titel][Abstand]
\end{multicols}

Es kann also angegeben werden in wie viele Spalten der Text eingeteilt werden soll. Bei Bedarf kann man auch noch eine Überschrift für die Spalten eingeben oder den Abstand zwischen den einzelnen Spalten festlegen. Mit einem weiteren Kommando kann man LaTeX auch dazu veranlassen einen Trennstrich zwischen die Spalten zu setzen, das Kommando ist wie folgt aufgebaut:
\setlength{\columnseprule}{strichbreite}

Bilder
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Also ein guter Grund in LaTeX Bilder zu integrieren. Das Einbinden von Bildern in LaTeX erfordert zunächst die Einbindung einer neuen Dokumentklasse. Binden Sie also das Paket graphicx am Anfang des Dokuments ein (\usepackage{graphicx}).
Die Einbindung geht in zwei Schritten von statten. Erst wird eine figure-Umgebung erstellt, innerhalb dieser Umgebung wird dann das Bild mit \includegraphics in das Dokument eingebunden. Die figure-Umgebung ist für die Platzierung des Bildes und die Beschriftung verantwortlich; \includegraphics bindet das Bild letztendlich ein. So sieht das Einbinden einer jpg-Grafik an einem Beispiel aus:
\begin{figure}[Ausrichtung]
\centering
\includegraphics[Skalierungsoptionen]{bild.jpg}
\caption{Ein schönes Bild}
\label{fig:Bild1}
\end{figure}

Die Option Ausrichtung wird im folgenden Abschnitt figure-Umgebung beschrieben und die Skalierungsoptionen im Abschnitt includegraphics.

figure-Umgebung
Nun wollen wir aber noch einmal genauer auf die figure-Umgebung eingehen: Die figure-Umgebung hat einen optionalen Parameter der bestimmt, wo das Bild im Text platziert wird. Man kann wählen zwischen: h (an dieser Stelle), t (am Beginn der laufenden Seite), b (am Ende der laufenden Seite), p (mehrere Abbildungen auf einer eigenen Seite zusammenfassen). Die letzten drei Parametermöglichkeiten können auch kombiniert werden. Wenn LaTeX dennoch das Bild an einer anderen Stelle platziert, kann man die Platzierung an einer bestimmten Stelle erzwingen, in dem man als Parameter z.B. [h!] eingibt, also den Platzierungswunsch mit dem Ausrufezeichen betont.
In zweispaltigen Texten kann man mit der Verwendung von figure* statt figure die Verteilung über beide Spalten einstellen. Die Grafik erstreckt sich dann über beide Spalten. Man kann jedoch dann die Parameteroption h nicht mehr nutzen.
Die Beschriftung der Grafik wird mit \caption vorgenommen. LaTeX stellt dann der Beschreibung Abbildung n: voran, wobei n eine fortlaufende Nummer aller eingefügten Bilder im Kapitel oder Artikel ist. Wenn innerhalb der \caption-Anweisung eine \label-Anweisung verwendet wird, so kann man mit Querverweisen auf die Grafik hinweisen.
Der Beschriftungstext wird automatisch zentriert. Ist der Text umfangreicher und übersteigt die Breite des Bildes, so ist der Einsatz der \parbox sinnvoll, die die Textlänge auf die Breite des Bildes beschränkt. Die \parbox-Anweisung mit Beschriftung ist folgendermaßen aufgebaut:
\parbox{7cm}{\caption{...}}

includegraphics
Das Kommando \includegraphics bietet einige optionale Optionen an, mit denen sich das Bild skalieren und rotieren lässt. Folgende Optionen stehen zur Auswahl:

width=n bestimmt die Breite der Grafik
height=n bestimmt die Höhe der Grafik
scale=n gibt an, wie stark die Grafik skaliert werden soll
angle=n gibt an, um wie viel Grad die Grafik gedreht werden soll

Zur Größenangabe ist nur die Angabe einer Option nötig, die Grafik wird dann automatisch proportional skaliert.
Wollen Sie haben, dass die Grafik eingerahmt, bzw. zentriert wird, müssen Sie dies explizit angeben. Mit \centerline{[...]} wird das Bild zentriert und mit \fbox{[...]} eingerahmt.

minipage
Wenn mehrere Abbildungen nebeneinander platziert werden sollen, so müssen wie im folgenden Beispiel innerhalb der figure-Umgebung mehrere minipages platziert werden:
\begin[figure}[h]
\begin{minipage}[t]{6cm}
\centerline{\includegraphics[width=6cm]{bild1.jpg}}
\caption{\label{bild1} \textsl{Auf diesem Bild ist der unsortierte Binärbaum zu sehen}}
\end{minipage}
\hfill
\begin{minipage}[t]{6cm}
\setlength{\fboxsep}{0mm} % kein Abstand zur Umrahmung
\centerline{\fbox{\includegraphics[width=6cm]{bild2.jpg}}}
\caption{\label{bild2}\textsl{Auf diesem Bild wurde er sortiert.}}
\end{minipage}
\end{figure}

rotatebox
Auch für Texteffekte ist das Paket graphicx zu gebrauchen; wollen Sie einen Text rotieren lassen, so können Sie dies mit dem Befehl \rotatebox ist folgendermaßen auf gebaut:
\rotatebox[optionen]{winkel}{Text}

Bei den Optionen kann zum Beispiel der Bezugspunkt festgelegt werden, an dem der Text gedreht werden soll. Dies geschieht mit origin=n (für n kann man c für die absolute Mitte, lb für unten links, rt für oben rechts eingesetzt werden).
Als Winkel ist einfach eine Zahl anzugeben.

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