Einführung
Die meisten Leute benutzen Excel um Tabellen zu erstellen,
doch Excel kann mehr als "nur" Tabellen erstellen. Excel ist
eine Tabellenkalkulation und Kalkulation heißt in etwa Berechnung.
Das heißt, dass man mit Excel auch rechnen kann!
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Der
Aufbau einer Excel-Formel
In Excel wird mit Formeln gerechnet, jede Formel beginnt mit
"=". Also fangen wir mal mit dem ersten Beispiel
an. Wir wollen von mehreren Personen das Durchschnittsalter berechnen.
Tabellengrundlagen
Jede Tabelle ist in Spalten und Zeilen eingeteilt. Die Spalten
sind nach dem Alphabet beschriftet (also A, B, C, ...), die Zeilen sind
durchnummeriert. Wenn man eine Position in der Tabelle angeben will, dann
tut man es folgendermaßen: A1. Das heißt, erste Spalte, erste
Zeile. B2 würde zweite Spalte, zweite Zeile heißen.
Formeln
Wenn man als Laie ans Rechnen denkt, so denkt man an Operationen wie "2+5",
natürlich können sie auch solche Operationen in Excel einsetzen.
Doch dann haben sie die wahren Funktionen der Tabellenkalkulation nicht
auch nur ansatzweise benutzt. Denn die Stärke von Excel sind die
Formeln. Diese Formeln werden einmal eingegeben und können dann in
beliebige Felder kopiert werden und rechnen dann automatisch das Ergebnis
aus.
Dazu ist natürlich eine allgemeinere Darstellung der Operation notwendig,
denn wenn man "=2+5" bei der Formel eingibt kommt zwar immer
das gleiche hinaus, dass ist aber garnicht verlangt. Excel soll doch zwei
Zahlen zusammen zählen. Diese Zahlen stehen z.B. in A1 und B1, wenn
man also nun die Zahlen in A1 und B1 zusammenzählen möchte,
so gibt man als Formel "=A1+B1" ein. Nun kommt das richtige
Ergebnis heraus; und zwar bei allen Feldern. Ziehe an die kleinen schwarzen
Quadrat an der rechten unteren Ecke. Damit kannst du die Formel einfach
und schnell auf daneben-, darüber- und darunterliegende Zellen anwenden.
Wenn du dir nun mal die Formel in A2 ansiehst, so siehst du was Excel
gemacht hat, denn nun heißt die Formel dort "=A2+B2".
Excel hat also die Formel automatisch für die verändert. Du
hast zwar beim ersten Mal mehr Arbeit bei erstellen der Formel, jedoch
relativiert sich dieser Mehraufwand schon nach wenigen Feldern die du
mit der kopierfähigen Formel automatisch lösen kannst.
Erstes
Beispiel
Schreibe in A7 "Summe", in A9 "Durchschnitt" und in B1 "Alter".
Um ein ansprechenderes Aussehen zu erhalten wollen wir die Zelle "Alter"
unterstreichen, dies funktioniert mit einem Klick auf den -Button.
Wenn du auf den Pfeil neben dem Button klickst, öffnet sich eine
Auswahl von anderen Unterstreichungsarten. Nun müssen wir noch ein
paar Altersangaben machen. Machen Sie also 4 Altersangaben (z.B. 20, 23, 60 und 55). Lasse dann eine
Zeile frei und unterstreiche die Zelle wie oben beschrieben.
Neben der Zelle "Summe", also in B7, schreiben
wir jetzt unsere erste Formel herein, diese lautet "=SUMME(B2:B5)".
Die Formel bewirkt, dass die Zellen B2 bis B5 (B2:B5) zusammengezählt
werden. Nun wollen wir noch den Durchschnitt berechnen, dies geschieht
mit der Formel "=Mittelwert(B2:B5)". Diese Formel
schreiben wir in B8. Die Formel bedeutet, dass der Durchschnitt
(auch Mittelwert genannt) aus den Zellen B2 bis B5 genommen wird. Den
Durchschnitt unterstreichen wir doppelt, dies geschieht wie oben beschrieben,
jedoch muss diesmal auf den Pfeil geklickt werden und aus der Liste den
folgenden Unterstreichungsmodus: .
Nun ist das erste Beispiel beendet und wir haben die erste Berechnung
oder Kalkulation durchgeführt.
Adressierungsarten
Einen kleinen Stolperstein gibt es noch in Excel: die Adressierungsarten.
In Excel gibt es nämlich zwei verschiedene Adressierungsarten. Zum
einen die relative Adressierung, die wir bis jetzt immer verwendet haben.
Beim Kopieren die Formel werden die Zeilen- und Spaltenpositionen automatisch
angepasst, aus B1 wir also automatisch B2. Dies ist jedoch nicht immer
zweckmäßig. Wenn man zum Beispiel eine Prozentzahl mit Hilfe
der die Berechnungen durchgeführt werden sollen in ein oberes Feld
schreibt, so verändert sich die Position des Feldes nie. Zu diesem
Zweck gibt es in Excel auch die absolute Adressierung. Hier bleibt die
Zeilen- und Spaltenposition immer gleich und wird nicht automatisch angepasst.
Die absolute Adressierung sieht so aus "$B$1". Die Adresse wird
also mit Dollarzeichen ergänzt. Natürlich könnte man nun
hingehen und zuerst einmal relativ die Formel erstellen und danach die
Dollarzeichen einfügen, doch das ist zu viel Arbeit und unnötig.
Man hält einfach die [F4]-Taste gedrückt während man das
Feld auswählt und in der Formel erscheint korrekterweise die absolute
Adressierung.
Anwendung der absoluten Adressierung
Es ist zwar wieder etwas mehr Arbeit während der Auswahl der Zellen
die [F4]-Taste zu drücken, doch es hat seinen Grund, dass es diese
Adressierungsart gibt. So kann man sich nämlich viel Zeit sparen.
Man lagert z.B. eine Konstante wie den Zinssatz aus und kann bei Änderungen
des Zinssatzes schnell und einfach alle Ergebnisse der Zinsberechnung
an die neuen Gegebenheiten anpassen nur in dem wir in das Feld einen anderen
Zinssatz eingeben.
Wie muss die kopierfähige Formel aber nun lauten? Also der Zinssatz
berechnet sich: Kapital(Anlagewert)*Zinssatz/100. Unter Annahme dass sich
in der Spalte A ab der Zeile 3 die Anlagebeträge befinden und in
C1 der einheitliche Zinssatz steht, müsste die kopierfähige
Formel für unser Beispiel so lauten: "=A3*$C$1/100",
dass ist auch schon alles.
wenn-Funktion
Wie der Namen schon sagt, können wir mit "wenn"
Bedingungen abfragen. Denn manchmal soll in Abhängigkeit der Zahlen
verschiedene Berechnungen erfolgen. Die wenn-Funktion bewirkt eine Verzweigung
in Abhängigkeit einer Bedingung. Wenn die Bedingung erfüllt
ist, wird in das Ergebnisfeld der "Dann-Wert" eingetragen. Ist
die Bedingung nicht erfüllt, so erscheint der "Sonst-Wert".
Dabei sieht die wenn-Funktion allgemein so aus: "=wenn(Bedingung;Dann-Fall;Sonst-Fall)",
die Bedingung und die Fälle werden also in Klammern gesetzt und untereinander
mit Semikolons (;) von einander getrennt.
Zweites
Beispiel
Das zweite Beispiel soll ein sehr einfacher Taschenrechner
sein, der alle 4 Grundrechenarten beherrscht. Betonung liegt auf sehr
einfach, der Taschenrechner ist nämlich unkomfortabel, aber Excel
ist nur eine Kalkulation und keine Programmentwicklungsumgebung. Dafür
soll die soeben vorgestellte wenn-Funktion eingesetzt werden.
Schreibe in A1 "Addition", in A2 "Subtraktion", in A3 "Multiplikation",
in A4 "Division", in A5 "Zahl1",
in A6 "Zahl2", in A7 "gewünschte
Rechenart" und in A8 "Ergebnis".
Nun gib in B1 "1", in B2 "2",
in B3 "3" und in B4 "4".
Unterstreiche die beiden Zellen in Zeile 4 und 7 dick. Die Vorgehensweise
müsste dir noch bekannt sein, wähle dort den Unterstreichungsmodus .
Die Zellen B5 bis B7 müssen von dem Benutzer selbst
ausgefüllt werden. Die letzte noch ausstehende, leere Zelle, ist
die neben Ergebnis, gib dort ein: "=WENN(B7=1;B5+B6;WENN(B7=2;B5-B6;WENN(B7=3;B5*B6;WENN(B7=4;B5/B6;"Fehler"))))".
Diese sehr lange Formel überprüft ob B7 (die Zelle für
die Rechenart) 1 ist, ist dies der Fall, addiert er die erste und zweite
Zahl, sollte dies nicht der Fall sein überprüft er ob B7 2 ist, ist dies der Fall zieht er von der ersten die zweite Zahl ab. Dies
geht immer so weiter, wenn jedoch in der Zelle keine Zahl zwischen 1 und
4 steht gibt er die Meldung "Fehler" in der Ergebnis-Zelle aus.
Wir können den Taschenrechner nun mal ausprobieren. Gib dazu bei Zahl1 "62,5" und bei Zahl2 "8"
ein. Gib bei gewünschte Rechenart "3"
für Multiplikation ein, neben der Zelle Ergebnis sollte jetzt 500 stehen!
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